Der Händler Schleinitz wohnte gegenüber der Gaststätte in Ungars Haus (Mehrfamilienhaus neben der ehemaligen Gaststätte Wilde). Er hatte einen blaubunten Ziegenbock. Der Hausdiener, Otto Mischke, musste den Ziegenbock zum „Goldenen Lamm" bringen und ihn dort hinter der Hoftür verstecken.
Schulze bekam die Ziege von Mutter Hädrich mit den Worten." Die Ziege ist noch nicht gemolken, die Milch gehört euch!"! Schulze freute sich über das gute Geschäft und kommt wieder in Lichtenow an. Es ist immer noch sehr warm und Schulze bindet die Ziege draußen vorm
„Goldenen Lamm" an und genehmigt sich ein Paar Bier und ein paar Koem .
Inzwischen vertauscht Otto Mischke die Ziege mit dem Bock vom Schleinitz. Schulze macht sich auf den Weg nach Herzfelde und dort angekommen ruft er seiner Frau zu :" Mutter, du musst gleich melken „! Die Frau kommt mit dem Milchtopf, hockt sich hin und ruft: Du Döskopp, du hast ja einen Bock gekauft !!"
Schulze macht sich wutentbrannt auf den Weg zurück nach Heidekrug. Die Sonne brennt immer noch vom Himmel, so dass ihm der Schweiß von der Stirn tropft.
Also Zwischenstation in Lichtenow, Ziegenbock angebunden und schnell ein paar kühle Bier und ein Paar Koem gekippt.
Draußen wird der Bock wieder mit der Ziege vertauscht.
Schulze greift sich die Ziege und läuft immer noch wütend nach Heidekrug zu Mutter Hädrich. Schon an der Tür fängt er an zu schimpfen ." Eine Gemeinheit, mir einen Bock zu geben"!! Mutter Hädrich kommt nach draußen, greift sich ein Zitze der Ziege und gibt ihm einen Strahl Milch ins Gesicht.
Schulz wischt sich den Schweiß von der Stirn, die Milch aus den Augen, schüttelt den Kopf und geht mit seiner Ziege wieder Richtung Lichtenow. Als er in Höhe des „Goldenen Lammes" ist, geht er auf die rechte Straßenseite und guckt stur nach rechts. Von der Kneipe wird gerufen :" He, Willem komm rin, du kriegst auch einen großen Koem „.
Doch Willem will nicht „ Nee, ick komm nich rin, sonst komm ick wieder mit nem Bock zuhause,,.
Das ist eine wahre Geschichte, geschehen 1905. Ich war ein Junge von 9 Jahren. Albert Rahn war mein Onkel, bekannt als Händler, Landwirt, Seeräuber und Wilddieb.
Diese Geschichte wurde uns von Horst Werk übergeben.
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